Ich will nicht präsentieren!

Ich war Studentin im 1. Semester von Psycholinguistik und Sprechwissenschaften. Ich hatte unglaubliches Lampenfieber.

Ich war Studentin im 1. Semester von Psycholinguistik und Sprechwissenschaften. Es war obligatorisch, Vorträge zu halten. Ich hatte Angst, unglaubliches Lampenfieber. Hätte ich die Option gehabt, nicht zu präsentieren, dann hätte ich es nie getan, mein Leben wäre anders verlaufen und Sie würden diese Worte jetzt nicht lesen.

Mein erster Vortrag

Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen: Drei Personen präsentieren vor mir. Zwei reden gerade. Ich sitze relativ weit vorn und habe den ganzen Seminarraum im Blick. Bin erst vor kurzem aus Berlin nach München gezogen. Alles ist mir noch fremd. Ich kenne nur wenige Mitstudierende.

Die Präsentierenden bemühen sich um Aufmerksamkeit. Aber sie sprechen eher monoton, trocken, es klingt alles ein bisschen unverständlich. Ich verstehe nichts. Die anderen Studierenden im Raum wirken auch desinteressiert, genervt, frustriert. Sie fangen an, sich leise miteinander zu unterhalten. Manche kichern. Andere lesen. Einige träumen vor sich hin. Viele sehen gelangweilt aus.

Ich sehe, wie sich die Präsentierenden abmühen, aber niemanden interessiert es. Dann denke ich: Oh jeee, gleich bin ich dran. Ich fühle, wie meine Knie weich werden. Mein Herz pocht immer schneller. Mein Gesicht ist heiß. Ich kann es nicht. Ich werde versagen!

Tik tak

Ich sehe, wie mein Professor auf seine Armbanduhr schaut, er hält sie direkt ans Ohr – kann nicht glauben, dass die Zeit so langsam vergeht.

Inständig hoffe ich, dass die Präsentierenden die Zeit überziehen, damit ich heute nicht mehr meinen Part abliefern muss.

Die Zeit vergeht. Tik tak.

Mein Herz schlägt schneller. Mir ist übel.

Die Studierenden beenden Ihre Präsentation. Es gibt ein kurzes Feedback.

Ich weiß, dass ich noch circa eine Minute Zeit habe. Ich möchte weglaufen. Aber auch das schaffe ich nicht. Ich bleibe in Schockstarre sitzen. Hoffe immer noch, dass man mich vergisst. Vielleicht sieht der Professor, dass keiner mehr Lust auf eine weitere Präsentation hat. Er könnte doch einfach sagen: Die letzte Präsentation lassen wir ausfallen. Es ist Sommer! Geht Eis essen! Fahrt an den See. Ihr bekommt ein tolles Handout. Das reicht für heute.

Ich will nicht präsentieren!

Aus der Ferne höre ich meinen Namen: Und der letzte Vortrag für heute von Jane Bormeister. Ich stöhne auf. Meine Beine brechen mir weg. Bewege mich langsam taumelnd ans Pult. Ich schaffe es gerade so, aufrecht zu stehen.

Beginne mit meinem Vortrag. Verhaspele mich gleich zu Beginn. Fange an zu stottern. Stimme bricht weg. Beine zittern. Mein Gesicht glüht.

Blackout

Ich sehe in den Raum. Meine Mitstudierenden hören auf, zu reden, zu schreiben. Sie schauen mich an. Grinsen. Lachen mich aus? Blackout!

Verliere den roten Faden. Wünsche mir, dass sich ein Loch im Boden auftut und ich versinken kann. Sehe, wie sich der Professor wieder seine Armbanduhr ans Ohr hält, die Augen verdreht. Ich schäme mich, würde am liebsten in Grund und Boden versinken.

Mein erster Vortrag war ein Desaster.

Ich habe weiter gemacht. Was mir geholfen hat waren vielfältige Tools.

Tools

Heute präsentiere ich gern. Aber meine noch größere Leidenschaft ist es, Sie zu begeistern und fit für Ihre Präsentationen und Gespräche zu machen. Für Ihre individuelle Situation passende Tools zu entwickeln, damit Sie überzeugen!

Tools betreffen

  • Inhaltliche Strukturen
  • Körper- und Gestiktraining
  • Stimm- und Sprechtraining
  • Mentaltraining
  • Atemtechniken
  • Stressmanagement
  • Generell: Strategien, Techniken und Taktiken (Kommunikation ist oft vergleichbar mit einem Schachspiel. Wir entwickeln Strategien, damit Sie das Spiel gewinnen!)

Es geht mir darum, Ihre Leidenschaft und Freude am Präsentieren und Kommunizieren zu wecken. Sie individuell zu unterstützen, Ihre kommunikativen Stärken aufzubauen und fit zu machen. Bringen Sie rüber, was Sie zu sagen haben.

Mündlich macht Spaß! Zeigen Sie den Spaß!

PS: Wie ging es weiter? M. A. Sprechwissenschaft und Psycholinguistik absolviert. Dann einen großartigen Freund und Mentor Eberhard Wittig kennengelernt; wurde von ihm unter die Fittiche genommen und habe bei ihm das rhetorische Handwerk von der Pike auf gelernt. Weiter studiert: M. A. Kulturwissenschaften und Komplementäre Medizin und in meiner Dissertation Rednerinnen und Redner mit Lampenfieber untersucht. Cortisol gemessen, Herzratenvariabilität untersucht; Publikum befragt und in Zusammenarbeit mit Ärzten, Physiotherapeuten (Spiraldynamik©) und Eberhard Wittig ein Rhetorik-Programm entwickelt, bzw. evaluiert.

Dann im Herzen von Berlin das Atelier für Rhetorik gegründet. Parallel eine Professur für Sozialpädagogik, Management (und Coaching) an der Internationalen Berufsakademie (iba) angenommen.

Mehr über mich als Coach: http://www.janebormeister.de

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